Am 31. März ging unser Skilager in der Frühe los. Über 50 Personen aus 5 verschiedenen Jahrgängen des Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums machten sich auf den Weg in den Süden. Ziel: Mühlbach am Hochkönig in Österreich. Etwas verschlafen startete das Skilager bei sommerlichen 15°C und 30 Minuten nach geplanter Abfahrt. Was sollte uns bloß vor Ort erwarten? Schneereiche Hänge oder doch nur grüne Landschaften? Gespannt und voller Vorfreude fuhren wir für knapp 8 Stunden. Kurz vor unserem Ziel kam sowohl bei den Schülern als auch Lehrern ein mulmiges Gefühl auf: keine 1:30 h entfernt vom Zielort fing es an aus Eimern zu schütten. Werden wir Skifahren können oder doch nur Wasserski? Diese Sorgen wurden von Jens, unserem Busfahrer geteilt, welcher am Ende eher um den Einsatz von Schneeketten fürchtete, da es tatsächlich sehr viel Neuschnee an unserem Zielort gab. So blickten wir auf eine durch und durch weiße Winterlandschaft und auf unsere Unterkunft, die ebenfalls vom Schnee bedeckt war. Angekommen an der Unterkunft begannen die Schüler sofort mit der peinlich genauen Erkundung der Zimmer, in welchen sie die kommenden Tage verbringen sollten. Wird es bequem sein? Und vor allem: wie ist das WLAN? Nach Bezug der Zimmer wurde gleich die nächste Hürde gemeistert: das Anpassen von Skiern und Schuhen, damit dem ersten Skitag nichts im Wege stehen konnte. Unseren ersten Abend konnten wir bei gemeinsamen Gesellschaftsspielen und einem leckeren Abendbrot ausklingen lassen. Die Aufregung der ersten Fahrt raubte vielen Schüler natürlich in der ersten Nacht den Schlaf, worunter besonders die Lehrer zu leiden hatten ☺. Dieser Aufregung kamen die Worte von Herrn Willner entgegen: Es hat zu viel geschneit, die Fahrt fällt aus! Wir gehen Wandern. Der Schock saß tief und die Gesichter wirkten bedrückt, doch dann fiel es einigen ein: es ist doch der 1. April! Die Fahrt konnte also Beginnen. Aufgeteilt nach Leistung und Vorkenntnissen ging es dann aber sofort am 2. Tag auf die Piste. Von Rutschpartien auf den Skiern bis hin zu aus dem Stand umfallenden Schülern war alles zu sehen. Kaum wurden diese ersten Hürden überwunden, kam auch schon die nächste Herausforderung auf die Schüler zu: die T-Liftfahrt! Nachdem alle vollen Einsatz gezeigt hatten und auch der T-Lift gemeistert wurde, kam schon die nächste Challenge auf sie zu: Der Lift blieb stehen und sollte auch an diesem Tag nicht mehr funktionieren. So konnte man ein Horde Schüler beobachten, die sich aus dem Lift hangelten und durch den Tiefschnee auf die Piste robbten. Dieser Schock wurde danach mit einer ordentlichen Schneeballschlacht mit Heiko, unserem Betreuer, Herrn Potratz, Herrn Willner und Frau Wunder in Vergessenheit gerückt. Nach einer gemeinsamen Stärkung wurde dann mit einigen Schülern das Skigebiet am Arthurhaus (mit funktionierenden Liften ☺) fahrend erkundet und endete in einem gemeinsamen Besuch einer Apres-Ski-Hütte.
Auch an diesem Abend wurden die neuen Eindrücke bei Gesprächen, Ping-PongSpielen und Kartenspielen besprochen und Energie für den zweiten Tag getankt. An Tag 2 lernten alle Schüler neue Übungen kennen und wurden immer sicherer auf ihren Skiern. So konnten alle Skilehrer mit Freude beobachten, wie dem Großteil der Schüler bereits nach einem Tag stetige Verbesserungen gelangen. Was vorher an Pisten blau und steil, rot und unmöglich, schwarz und „Was zur Hölle ist das denn?“ markiert war, wurde immer mehr in erfolgreich und sicherem Parallelschwung gemeistert. Sogar ein paar Schneepirouetten oder Partnerfahraufgaben waren sichtbar. Fertig und abgekämpft – und hier sprechen wir nicht nur von den Schülern- stellten die Almpausen für uns alle ein absolutes Highlight dar, denn Cola und Kaiserschmarren, Skiwasser und Pommes dürfen beim Ski-Alpin definitiv nicht fehlen. Und ab ging es schon in den letzten Tag: die Wettkämpfe standen an. Schnell und sicher im Slalom durch einen vorgegebenen Parkour. Doch der Schnee hatte seine Tücken, denn täglich bis zu 15°C hatten ihn mittlerweile mürbe gemacht und so haute es nicht wenige Schüler aus den Kurven. Doch dies war nebensächlich, denn immer mehr Pisten konnten im laufenden Nachmittag sicher bewältigt werden. Die grinsenden Gesichter sprachen für sich. Am Abend kam es dann zu einem unerwarteten Ausklang. Nach der Siegerehrung und der Vorstellung der sehr kreativen und lustigen Zimmerbeiträge wurden alle Schüler in einen dunklen Raum abkommandiert: die Skitaufe stand an! In voller Montur ehrten die Skilehrer besondere Leistungen der Woche. Nur die besten ihres Faches erhielten eine Skiberührung auf der Schulter und durften unerklärlich und komisch aussehende Köstlichkeiten verzehren. Bevor der Abend endete, gab es aber eine letzte Chance zum Austoben: die Disco stand an. Hier konnten Lehrer und Schüler gemeinsam ihr Tanzbein zu den Klassikern der Musik schwingen. Am folgenden Tag aber hieß es bereits: Packen, Abfahrt in 30 Minuten! Kaum im Bus und eingenickt, waren alle Beteiligten schon wieder in Deutschland angekommen und die Heimat rückte näher. Mit diesen Worten möchten wir Lehrer uns ganz herzlich bei allen Beteiligten des Skilagers bedanken. Ob sportlich auf der Piste, tanzend in der Disco oder spielend im Gemeinschaftsraum, die Kooperation aller Schüler der unterschiedlichsten Jahrgänge untereinander, haben diesen Skikurs zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht. So eine tolle Truppe hat man selten und ja, vielleicht sieht man sich im kommenden Jahr zusammen mit neuen Gesichtern wieder auf der Piste. Es kann nie genug Übung und neue Techniken zum Erlernen geben. In diesem Sinne:
Abfahrt um Abfahrt,
die Sonne lacht,
Schnell die Hügel hinab.
Die Skilehrer rufen: „Fahrt noch ein Stück!
Mehr Mut, mehr Tempo, das ist unser Glück!“
(Ausschnitt aus einem Zimmerbeitrag)